digitalien.org — Stefan Knecht

Selbstorganisation organisiert sich nicht selbst​

Robuste Selbstorganisation, die in und mit hierarchischen Strukturen und Prozessen funktionieren kann, braucht Leitplanken zur Orientierung.

Hinzu kommt laterale Führung. Das geschieht ohnehin und ständig als das Aushandeln von Möglichkeiten über die Hierarchie hinweg und quer zu meist veralteten Regeln und Prozessen.

Selbstorganisation braucht Leitplanken

Ein Problem von gemeinsamem Interesse …

hat mächtigen Einfluss auf die Zukunft (Markt, Kunden, Wettbewerb)

verlangt Handeln in der Gegenwart

kann nicht ignoriert werden

hat individuelle Bedeutung

Und schon kommt es zu einer Schleife:
Führung ermächtigt Selbstorganisation innerhalb struktureller Leitplanken.

Während Management das bestehende Geschäft im System Unternehmen bedient, dann ist Führung die Arbeit am System Unternehmen oder die Ermöglichung von Selbstorganisation.

Wer Entwicklung von Management zu Führung möchte, …
… passt das eigene Führungsverhalten an
… moderiert Sozialdynamik
… verhandelt lateral statt anzuweisen
… delegiert verbindlich und vermeidet Rückdelegation
… stellt ➚ psychologische Sicherheit und damit Angstfreiheit sicher

Selbstorganisation ist das natürliche Ordnungsprinzip

Selbstorganisation geschieht immer und überall, denn »… ohne Selbstorganisation würden Organisationen nicht mehr funktionieren.«

Das Schlimmste ist ‘Dienst nach Vorschrift’: dann machen Mitarbeiter nur mehr exakt das, was in Dienstanweisungen, Prozessen und Regeln vorgeschrieben ist.

Selbstorganisation ist gut fürs Geschäft — und gut für Mitarbeiter

Quellen

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