digitalien.org — Stefan Knecht

User Story Mapping (USM) und Impact Mapping:
Welche Produkteigenschaften verändern Verhalten?

Was will der Nutzer?

Impact Mapping konsolidiert und bündelt Produkteigenschaften, features in einer Form, die die Priorisierung erleichtert — wenn nicht gar ermöglicht.
 
Die Fragen sind:
  • Welches feature trägt wie stark zur gewünschten Verhaltensänderung bei? 
  • Welche Produkteigenschaften sind vielleicht sogar abträglich?
 
Um diese Fragen geht es, wenn Produkte, Portale, Lösungen entwickelt werden.

In der Priorisierung geht es um informierte Entscheidungen, nicht um Mutmaßungen.

Hat ‘der Kunde’ eine Stimme und wird sie gehört und verstanden?
  • Was ist über die wahren Bedürfnisse von Nutzern bekannt?
  • Was ist bekannt über konkrete Ärgernisse oder auch Wow-Momente?

Welche use cases sind dokumentierbar?
  • Ist das Produkt eine Lösung für eindeutige und prototypische Nutzungssituationen … oder sind die use cases so genau nicht differenziert?
  • Gibt es stille Annahmen zur konkreten Nutzung eines features?
  • Was bewegt das Nutzungsverhalten in die erwünschte Richtung?

Sehen alle das Gleiche?

Sie kennen vielleicht die Parabel vom Elefanten in einem stockfinsteren Raum. Die Beobachter beschreiben, was sie ertasten können. Jeder für sich hat nicht unrecht, alle zusammen beschreiben alles Mögliche, den Elefanten als Ganzes kann jeder für sich nicht erfassen.

Alle Projektbeteiligten sollen den gleichen Elefanten, die gleiche Geschichte verstehen und kollektiv und belastbar Nutzenentscheidungen priorisieren können.
 
Das Gleiche sehen geht über Transparenz und Inklusion aller Gewerke und stakeholder. Leider führt daran kein Weg vorbei: alles andere bleibt Mutmaßung und wishful thinking.
 
Elefanten gehen im Kreis

User Story Mapping → Impact Mapping

User Story Mapping

Die Abbildung vieler kleiner Geschichten oder user stories funktioniert gut als ‘Impact Mapping’, ein schnelles Format auch in größeren Gruppen.

Die Grundlage dazu ist ein Buch von Jeff Patton: User Story Mapping — alle stories zusammen machen den impact aus, die Verhaltensänderung von Nutzern: das ist der Grund für ein Vorhaben.

User Story Mapping muss vorbereitet werden und kann an einem Tag als Großgruppenformat durchgeführt werden.
 
Alle vorhandenen stories oder Anforderungen werden analog (!) mit Kärtchen an Wand oder Boden angefasst und so verschoben, dass sie miteinander in schlüssigem Bezug stehen.
 
  • Was mehr impact bringt, steht weiter oben.
  • Nice-to-have features stehen unten.
  • Von links nach rechts laufen alle items gleichsinnig zur Nutzererfahrung bei der Verwendung des Produktes.
 
Ja, man kann das auch mit Miro oder anderen remote-Tools machen. Es ist nur erheblich anstrengender für alle Beteiligten, geht aber.

Quellen

Patton, J. (2014). User story mapping: Discover the whole story, build the right product (First edition). O’Reilly.