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digitalien.org — Stefan Knecht
Eine der wiederkehrenden Figuren im Asterix-Universum ist dieser Fischhändler. Ein netteres Symbol für Digitalisierungsexperten und Schlangenölverkäufer kann es kaum geben.
In ‘Asterix in Spanien’ tauchte er das erste Mal auf. In der deutschen Ausgabe heisst er ‘Verleihnix’ und trägt ein schwarzes Wams über dem Bauch.
Er hat zwar ein Fischerboot, doch fischt er nicht selbst und frisch, sondern kauft seinen Fisch aus Lutetia. Das führt manchmal zu Qualitätsproblemen.
Sie wissen: »Qualität ist, wofür der Kunde bezahlt.«
So halten manche diese Fische für zu teuer, andere für zu alt. Das ein oder andere führt gerne zu fulminanten Keilereien.
Die Fische in diesem Beitrag sind Rezepte des Wandels. Mal sind sie alt, mal weit her geholt, sie schmecken nicht jedem und manchmal sind sie unverschämt teuer.
In einer losen Serie soll es hier also um ‘Transitionen’, change, Wandel oder Patentrezepte gehen. Das ist, was Sie als Unternehmenskapitän brauchen, wenn tradierte Methoden ins Stocken kommen. Wenn es nicht mehr weiter geht wie gewohnt, weil der dumme Markt sich ändert oder die lästigen Kunden etwas ganz anderes wollen oder diese ‘Tigidalisierung’ auch ihre Branche entdeckt hat.
Gerne kommen dann Berater, die sich auskennen mit sowas. Coaches, Trainer, Agilisten. Die legen einen Plan vor, in full HD und mit großen, inhaltsschweren Worten wie ‘mindset change’. Nach Plan und best practice ist in kaum sechs Monaten Ihr Laden auf links gedreht, alles agil und die Umsätze strömen wieder.
Abgang Berater, Abschlussfanfare, Welt gerettet.
Und doch haben alle Berater einen in Powerpoint gegossenen Masterplan. Mit Zwischenüberschriften! Das ist wie ein Fisch, der schon ein Weilchen liegt. Und Sie wissen ja, wo Fische zu riechen beginnen.
Eines noch: wissen Sie, wie unser Verleihnix in der US-Ausgabe heisst?
‘Fishstix’ heisst er — sehr treffend: in Fischstäbchen ist alles mögliche geschreddert und paniert … vielleicht auch Fisch.