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digitalien.org — Stefan Knecht
Um 2000 gewann ‘Agilität’ an Aufmerksamkeit, verschiedene Autoren veröffentlichten Varianten und tasteten sich gemeinsam an ein Verständnis heran. Alle kamen aus der Softwareentwicklung, waren erfahrene Pragmatiker und teilten teils leidvolle Erfahrungen.
Was die siebzehn alle nicht mehr wollten, vereinte sie: hierarchische Befehlsketten, Wasserfall-Methoden und deterministisches Projektmanagement.
Es formte sich ein gemeinsamer Wertekanon und Praktiken agiler Softwareentwicklung und daraus das agile Manifest.
Das Agile Manifest ist kurz genug um gelesen zu werden und der Startpunkt für vieles.
Die Verfasser geben einen wichtigen Satz mit:
»Obwohl wir auch die Begriffe auf der rechten Seite als wertvoll erachten, bewerten wir die Begriffe auf der linken Seite als wichtiger.«
Es gibt also kein entweder/oder, sondern eine Verschiebung des Fokus. Wie weit die Umsetzung in eine Richtung ausschlägt, ist ausschließlich kontextabhängig. Als einleuchtendes Beispiel: in der Medizintechnik geht es um Leib und Leben und Dokumentation ist dort wichtiger als bei flüchtigen Online-Games.
Das Schöne ist:
Diese Prinzipien lassen sich unabhängig von Methode, Framework oder Vorgehensmodell und Kontext immer anwenden, wenn komplexe Probleme gelöst werden sollen.
Nicht im Manifest steht, dass es eine Haltung als notwendige Bedingung für agiles Arbeiten braucht. Die Haltung ist eine Folge des Tuns, keine Voraussetzung.
Glauben Sie nicht?
Seziert ist das in einem weiteren Beitrag ➚ Das ‘agile mindset’? Kann weg. Und das ‘growth/fixed mindset’ gleich mit.