Generation X/Y/Z, Millenials, Babyboomer sind ein Mythos.
Es gibt keinen empririschen Unterschied zwischen Lebensziele, Sorgen oder gesellschaftliches und politisches Engagement der Generation X, Y oder Z — die Einstellung der gesamten Gesellschaft entwickelt sich, Geburtskohorten haben einen marginalen Einfluß.
Sozialwissenschaftlich existieren nur minimale Unterschiede zum Einstellungswandel der Gesamtgesellschaft.
Etwas, das es nicht gibt, macht ordentlich Wind: angepasste Recruitingmassnahmen, auf Generation Smartphone zugeschnittene Arbeitsplätze und meterweise Managementratgeber um ein Phantom zu bedienen?
Der Soziologe Martin Schröder hat genauer hingesehen und nachgerechnet.
Seit 1984 befragt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung jährlich 12.000 Privathaushalte und veröffentlicht die Ergebnisse im „Sozio-ökonomischen Panel“ (SOEP). Wenn es unterschiedliche Einstellungen in Geburtskohorten gibt, dann müssten sie dort zu finden sein.
Auch die SHELL Jugendstudie geht davon aus, dass gesellschaftliche Ereignisse während der Jugendzeit alle 15 Jahre eine neue Generation hervorbringen, die angeblich mit lebenslang klar abgrenzbaren Einstellungsmustern gemeinsam älter werden. Alles Unfug, sagt Schröder — und er hat harte Daten zum Beleg. Öffentlich zugängliche Daten, die allen anderen auch zur Verfügung stehen.
»Es gibt Einstellungsunterschiede, die sich in der gesamten Gesellschaft breit machen, aber die erfassen alle Generationen gleichermaßen.«
Nimmt man diese Beschreibungen ernst, müsste sich die Generation Y relativ zu vorherigen Generationen und besonders zur Generation X insofern signifikant unterscheiden, als dass ihr …
1. Selbstverwirklichung und 2. Berufserfolg besonders wichtig sind; sie müsste 3. eine niedrige Zukunftszuversicht aufweisen, 4. hohe Sorgen um die eigene Arbeitsplatzsicherheit und die 5. eigene wirtschaftliche Situation haben, verbunden mit 6. niedrigem Politikinteresse und 7. niedrigem politischem und gesellschaftlichem Engagement. 8. Aufgrund der Charakteristika vorheriger Generationen sollte sie außerdem den Wert einer glücklichen Ehe oder Partnerschaft weniger betonen als die sogenannte skeptische Nachkriegsgeneration, jedoch mehr als die sogenannten ̓68er.
Um es zu einem Ende zu bringen: die Generationen XYZ gibt es nicht.»Das periodische Ausrufen neuer Generationen mit unterschiedlichen Einstellungsmustern illustriert die Konstruktion gesellschaftlicher Mythen und nicht tatsächlicher Generationenunterschiede.«
»das ist auch so eine Art Business geworden mit dem Ausrufen dieser Generationen«
Deutschlandfunk Nova hat ein 7min-Interview dazu.
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